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Lernen lernen

Liebe Eltern!

 

Sicher haben Sie schon erlebt, dass sich Ihre Tochter oder Ihr Sohn am Nachmittag auf eine Klassenarbeit vorbereitet hat und beim Abfragen das meiste gekonnt hat; den Rest haben Sie ihr/ihm dann noch erklärt, dann war eigentlich ein gutes Ergebnis zu erwarten. Doch wie enttäuschend, als auf der Arbeit dann eine 4 oder gar 5 stand. Angstblockaden heißt die häufigste Erklärung für dieses Phänomen.

 

Die Erfahrung zeigt, dass viel häufiger die schlechte Bedienung des ‚Gedächtnis-Computers’ vorliegt, dass das Gelernte lediglich im ‚Arbeitsspeicher’ zwischengelagert war ohne dauerhaft gespeichert worden zu sein, so dass durch das Abschalten (Schlaf in der Nacht), viele Details verloren gingen. Leider funktioniert das Abspeichern in unserem Kopf nicht per Mausklick wie beim Computer. Bei uns ist es etwas umständlicher und mühsamer. Doch wenn wir einige Grundsätze beachten, nehmen wir den Lernstoff sicher auf und behalten ihn dauerhaft im Langzeitgedächtnis.

 

Verstehen ist Voraussetzung für langfristiges Merken

 

 Deshalb müssen Inhalte vom Kind noch einmal erklärt werden. Sie sollten unter Verwendung von Fachausdrücken mit eigenen Worten beschrieben werden. Fragen zum Text müssen beantwortet und Oberbegriffe und Inhalte mitgelernt werden. Die Überschrift sollte ausdrücklich mitgelernt und in eine Frage umgewandelt werden, damit z.B. nicht die Knochen des Skeletts mit den Gelenken verwechselt werden.

 

Verbindung zu Bekanntem herstellen – Eselsbrücken

 

Der Vergleich mit Ähnlichem und Unterschiedlichem sichert das Erinnerungsvermögen: Die Ausstattung der Forelle für ihr bevorzugtes Gewässer unterscheidet sich von der des Karpfens. Dies herauszuarbeiten sichert das Wissen dauerhaft. Bei Wörtern, die wir uns nicht merken können, helfen Eselsbrücken, die einen Zusammenhang zu unserem Alltag herstellen: Ein Kind das sich nicht merken kann, ob der Zähler oder der Nenner über dem Bruchstrich steht, entwickelt folgende Gedächtnisstütze: Am Himmel oben zähle ich die Sterne! Zum Englisch lernen hilft oft eine Eselsbrücke in Reimform: Lass beim Verneinen nur ein –s- erscheinen.

 

Mit Hilfe von Bildern einprägen

 

 Aus der Lernpsychologie ist bekannt, dass Bilder meist besser in Erinnerung bleiben als Gehörtes. Deshalb ist es günstig sich Schaubilder und Hefteinträge mit einem Blatt zuzudecken und sie dann sich selbst oder Ihnen im Detail wieder vorzutragen. Hilfreich wäre hier auch das nochmalige Aufzeichnen.

 
Vergessen ist normal – Dauerhaftes Abspeichern durch Wiederholung

 

Ob Fabian Hambüchen oder Michael Ballack – auch wenn sie bereits Weltklassesportler sind, so halten sie sich in Form durch ständiges Training. Am Ball bleiben heißt es auch für unser Gedächtnis: Gelerntes tropft durch unser Gedächtnissieb. Es muss wiederholt werden – mit System, denn am Anfang vergessen wir am meisten. Deshalb ist baldiges Wiederholen nötig, damit wir nicht immer wieder von vorn anfangen müssen. Danach muss weiterhin in kurzen Abständen wiederholt werden, erst danach sollten die Abstände größer werden und später muss der Inhalt gelegentlich aufgefrischt werden. So wird deutlich, dass das Lernen am Nachmittag vor der Probe nicht ausreicht. Überfliegen und Anschauen des Lernstoffes reichen nicht aus für ein dauerhaftes Einprägen. Langfristige Lernplanung – Lerneinheiten notieren! – oder ein Karteikartensystem (Vokabeln, unregelmäßige Verben, Formeln) ist notwendig.

 

Verteiltes Lernen automatisiert

 

Was wir vom Erlernen eines Musikinstrumentes kennen, gilt auch für andere Fertigkeiten: Einmal-Eins, Kopfrechnen, Formeln und Tastschreiben werden schneller sichere Routine, wenn an mehreren Tagen gelernt wird anstatt in einem großen Block an einem Tag.

 
Kleine Belohnungen regen die Selbststeuerung an

 

Doch wenn jegliche Lust auf Lernen fehlt, der Satz ‚Null Bock auf Lernen!’ die Anwendung aller klugen Ratschläge verhindert? Hier helfen zunächst Belohnungsanreize, die nach und nach von Kind selbst zur Selbststeuerung eingesetzt werden können. (Z. B. Klebepunkte, die für jede Einmaleins-Einheit auf eine Lerntreppe aufgeklebt werden, die nach den Hausaufgaben in Computer-Spielzeit umgesetzt wird; Gutscheine, Stempel, Gummibärchen…..). Keine Frage, Lernen und Behalten ist nicht ohne Zeit- und Energieaufwand zu haben. Wichtig ist, dass Sie sich dessen bewusst machen und Ihr Kind bei seinem Fitness-Training für den Kopf unterstützen.

 

Gertrud Kustermann, Beratungslehrerin (nach: W. Honal, Handbuch der Schulberatung 05/2002)